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Fräulein

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 24. Okt. 2017
  • 1 Min. Lesezeit

Läufst durch den Prater, atmest schwer, wirst müde, bleibst mit hängenden Schultern & schneller Brust stehen, glotzt auf den flachen Nebel über den weiten Wiesen, die Oktobersonne hat den Himmel schon Erste Hilfe Folienartig aufgeschlagen, aber es rascheln nur ein paar Blätter unter Dir, stapfen ein paar Kindergartenkinder durch den vermeintlichen Bühneneffekt. Bist du so unbekümmert, und so da bist, du. Läufst weiter, beleuchtete Pferde ziehen einen Kutscher nach Hause, andere tagsüber Herumsitzende traben ihnen hinterher, durch die den Nebel dividierenden Laternenlichter, irgendwo am Wegesrand hat sich einer eine Ziehharmonika umgeschnallt und singt ein Wienerlind, singt von irgendetwas das ihm so gut tut, meint er dich vielleicht, Fräulein. Sitzt später am Abend wohlig an deinem kleinen Esstisch, Fräulein, hast dir Lachsforelle mit Quinoa-Gurken-Salat kredenzt, hattest so lange schon keinen Fisch mehr im Mund, schließt die Augen und schmeckst das feine Fleisch hinter den Kiefern, bist, denkst, dankst dem Fisch, der einmal durch das Meer schwamm, für dich, unter anderem. Bist so und hörst neue Musik über das Weinglas hinweg, Fräulein, tanzt im sitzen mit den Armen, bist mit dir selbst so dicht, so viel, Fräulein, alleine, so sehr mit der Welt und dem Leben, du lebendiges Fräulein. Du.


 
 
 

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