Wider die Natur
- Admin
- 15. Dez. 2017
- 1 Min. Lesezeit
Wenn man ständig zu viel denkt, dann drängt es einen durch dunkle Nächte hinaus in einen neuen Tag, dem man wider der Natur mit einem verbrauchten Gefühl beginnt, an dem in der Nachbarswohnung jemand kontinuerlich mit einem Hammer gegen die Wand neben dem Bett hämmert, an dem man rote Ampeln übersieht, Milchpackungen ins Buchregal stellt, paranoide schimpfende Menschen wie ein schwarzes Loch anzieht, verzweifelt auf den Volumeregler drückt um das Radio einzuschalten, und so Sachen. Am Ende des Tages ist man dann fast froh, mittels einer tolpatschigen Handbewegung nur die Hälfte der Tomatensauce über dem Herd verschüttet zu haben, wo sie sich im gleichen Moment auf der noch heißen Herdplatte einbrennt, rot, heiß, aufbäumend, all die Wut in der Leber, all das lebendige Blut überall im Herzen.
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